Der Besucherstrom zum symbolischen ersten Spatenstich und damit offiziellen Baubeginn der Strombrückenverlängerung am 24. Februar 2020 vor nunmehr fast 3 Jahren war bereits überwältigend. Dem gingen Jahre der Vorüberlegungen voraus. Wie kann ein Brückenkonzept für Magdeburg realisiert werden, das sowohl den modernen Verkehrsströmen gerecht wird und dennoch Sorge für den Erhalt der denkmalgeschützten Brückenbauwerke Magdeburgs trägt?
Die Lösung: der sogenannte Ersatzneubau Strombrückenzug.

Im Rahmen des Großprojektes in Magdeburg werden die Altstadt, der Stadtteil Werder und die ostelbischen Stadtteile bald mit einem zukunftsfähigen und Brückenbauwerk verbunden werden. Gleichzeitig wird die historische Brückenführung erhalten und geschont. Die Pylonbrücke wird ab Fertigstellung 2023 die sanierungsbedürftige Anna-Ebert-Brücke entlasten. Bauplanung und -ausführung des monumentalen Bauprojekts untersteht einer ARGE aus Kemna Bau Ost, HOCHTIEF, den Städtischen Werken Magdeburg (SWM), der Telekom und der Stadt Magdeburg. Auch Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau baut gemeinsam mit Schottstädt und Partner Tiefbau am Großbauvorhaben. Hier übernehmen Mutter- und Tochterunternehmen gemeinsam die Realisierung von Teilprojekten verschiedener Medien: Tiefbau, Rohrleitungs- und Kanalbau, Kabelleitungsbau und Versorgung mit Gas-, Trinkwasser- und Abwasserleitungen.

Sowohl auf Seiten des Neubaus als auch auf den bestehenden Brückenbauwerken und Verkehrsstraßen werden die Medien verlegt – sei es in provisorischen Zwischenbauschritten, die der Weiterversorgung der Stadtteile auch während der fast vierjährigen Bauzeit dienen, oder als finale Versorgungsleitungen. Das Auftragsvolumen beträgt zur Zeit 5,2 Mio. Euro. Etwa 80% der Leistungen unsererseits sind erbracht. Momentan steht noch die komplette Verrohrung des neuen Brückenabschnitts über die Alte Elbe und die Erneuerung von Leitungen im angrenzenden Bereich der Strombrücke an. Insgesamt umfasst das Bauprojekt Strombrückenzug den Neubau einer Brücke über die Zollelbe, einer Schrägseilbrücke über die Alte Elbe und die Sanierung von Neuer Strombrücke und historischer Anna-Ebert-Brücke.

Dabei werden verschiedene Aspekte berücksichtigt. Neben den denkmalschutzrechtlich erhaltenswerten Bauten muss der Flora und Fauna des FFH-Gebiets „Elbaue zwischen Saalemündung und Magdeburg“ besondere Beachtung geschenkt werden. Die direkt angrenzenden Ökosysteme des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets, die den Lebensraum zahlreicher einheimischer Wildtier- und Pflanzenarten bilden, bedürfen adäquater Schutzmaßnahmen. So wird das Bauprojekt auch landschaftsökologisch begleitet.

Der Wille zur Neugestaltung und Verlängerung der innerstädtischen Brückensituation Magdeburgs bestand schon seit den 70er Jahren. Es gab verschiedene Planungen, teilweise wurde mit baustatischen Vorbereitungen begonnen, die Umsetzung scheiterte dann aber. Den unerwarteten Startschuss zur Realisierung der Idee nach modernen Standards und Planungen gab schlussendlich das Hochwasserereignis 2013, das den Magdeburger:innen, und mit ihnen unseren Mitarbeiter:innen des Rothenseer Firmensitzes von Schottstädt und Partner, noch mit Schrecken im Gedächtnis ist.